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»Whale Rider« (Orig.: Whale Rider)
Regie: Niki Caro; NZ, D 2002; 97 Min.; deutsche Synchronfassung; Drama
Erzählt von Mut, Identität und kulturellem Wandel
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mit kurzer Einführung und anschließendem Gespräch
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Niki Caros »Whale Rider« erzählt von der jungen Pai (Keisha Castle-Hughes), die in einer traditionellen Māori-Gemeinschaft in Neuseeland aufwächst. Als ihr Großvater, das Stammesoberhaupt, einen männlichen Nachfolger sucht, kämpft Pai darum, trotz ihres Geschlechts als würdig anerkannt zu werden.
Der Film verbindet die Coming-of-Age-Erzählung mit mythischen Traditionen: Plais Selbstbehauptung und ihre spirituelle Verbundenheit zu den Walen stehen für die Kraft der Erneuerung und das Aufbrechen patriarchaler Strukturen. Der Film zeigt eindrücklich, wie sich eine junge Frau gegen Erwartungshaltungen behauptet und Verantwortung übernimmt.
»Whale Rider« erhielt internationale Anerkennung, wurde für den Oscar nominiert und gilt als modernes Märchen über kulturelle Identität, Geschlechterrollen und den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen. Er ist ein poetischer Beweis dafür, dass Coming of Age nicht nur eine private Erfahrung, sondern auch ein kultureller Aufbruch sein kann.
Identität und Tradition
Coming of Age ist nie nur eine private Erfahrung, sondern immer auch Spiegel gesellschaftlicher Konstellationen. Wenn Jugendliche erwachsen werden, ringen sie mit der Ordnung ihrer Welt: den Erwartungen der Familie, den Normen der Gemeinschaft, den unausgesprochenen Gesetzen der Kultur. In dieser Hinsicht bilden die drei Filme unserer Reihe einen Bogen: vom Bildungsdrama im Internat (Club der toten Dichter) über das mythisch grundierte Kulturdrama (Whale Rider) bis zur exzessiven Komödie der Gegenwart (Project X).
Whale Rider nimmt darin eine besondere Rolle ein. Niki Caros Film zeigt, wie Coming of Age auch als kultureller Aufbruch verstanden werden kann: Die junge Pai widersetzt sich den patriarchalen Strukturen ihrer Māori-Gemeinschaft und wird, trotz Widerstandes ihres Großvaters, zur legitimen Anführerin. Die Bilder von Walen und Ozean, das Zusammenspiel von Mythos und Moderne, verleihen dem Film poetische Größe. Zugleich steht er in einer Reihe mit internationalen Filmen wie Salaam Bombay! oder Billy Elliot, die vom Mut der Jugend erzählen, kulturelle Schranken zu überwinden. So wird Whale Rider zum universellen Plädoyer für Selbstbestimmung und die Erneuerung von Tradition.
Die beiden Höchberger Ingo Petzke, Film-Professor, und Dirk Baierlipp, Designer & Fotograf (DBDB) und Filmenthusiast haben die Filme in der Kulturscheune initiiert und führen durch den Abend.
Filmstart 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr
Vorstellung in deutscher Synchronfassung
Der Eintritt ist frei – eine Spende für die Höchberger Kultur ist erbeten.
INFOS & MEDIEN
Trailer (deutsch):
https://www.youtube.com/watch?v=TA6K7gCCmE0
Mehr zum Film:
https://de.wikipedia.org/wiki/Whale_Rider
Die Regisseurin:
https://de.wikipedia.org/wiki/Niki_Caro
MEDIEN
Flyer, Trailer, Filmstills … coming soon